Beim Finale des Euregio-Wettbewerbs in Innsbruck sind auch drei innovative Südtiroler Ideen mit dabei
Bioprodukte für Allergiker, eine Hi-tech-Anlage, um Getränke anzuzapfen, und Kaugummis mit Koffein: Das sind die drei Geschäfts-Ideen, die sich gestern in einem nur zweiminütigen Casting im Südtirol-Finale des Wettbewerbs für Startupper „120 seconds“ des IDM Gründerzentrums durchgesetzt haben. Nun dürfen sie am 24. November beim interregionalen Finale im Rahmen des „Start-up Festival“ in Innsbruck mit dabei sein und treten dabei gegen sechs Konkurrenten an: drei aus Tirol und drei aus dem Trentino. Ziel dieser Initiative ist es, die interregionale Start-up-Szene weiterzuentwickeln. Getragen wird das Projekt von den drei Agenturen, die sich in der Euregio um die Entwicklung des jeweiligen Wirtschaftsstandorts kümmern: IDM Südtirol, Standortagentur Tirol und Trentino Sviluppo.
“Es mangelt in Südtirol sicher nicht an innovativen Ideen, man muss nur die kreativen Köpfe dahinter ermutigen, sie zu präsentieren und umzusetzen. Wettbewerbe wie dieser helfen dabei, Talente mit einem starken Unternehmergeist zu entdecken. Bei der Initiative ‚120 seconds‘ können zum ersten Mal alle Bürgerinnen und Bürger der Euregio mitmachen; diese Öffnung für drei Regionen stärkt die interregionale Start-up-Szene: Je mehr Vergleichsmöglichkeiten sich ergeben, umso mehr steigert sich das Innovationspotential“, sagt Petra Gratl, Leiterin des Gründerzentrums von IDM Südtirol, das den Südtiroler Teil des Wettbewerbs organisiert hat. „120 seconds“ ist die erste Initiative für Start-ups, die in der gesamten Euregio durchgeführt wird, also in Südtirol, Tirol und dem Trentino: „Dank der Zusammenarbeit mit der Standortagentur Tirol und Trentino Sviluppo können wir Erfahrungen und Kräfte bündeln, um den lokalen Start-up-Communities mehr Möglichkeiten bieten zu können“, so Gratl. Die Südtiroler Start-up-Szene, der Startupper, Investoren und Mentoren sowie weitere Partner angehören, waren auch das Publikum der Prämierung der drei Südtiroler Preisträger, die gestern im NOI Techpark über die Bühne ging.
Alle drei Ideen kommen aus dem Bereich Food & Beverage. Valentina Moling aus Bruneck hat Backwaren-Produkte in Bio-Qualität entwickelt, die 90 Prozent aller Intoleranzen und Allergien ausschließen, weder Zucker noch Gluten enthalten und mit besonders nährstoffreichen Zutaten angereichert sind, sogenannten “Superfoods”. Der Bozner Luca Quaglia hat hingegen eine Hi-Tech-Apparatur erfunden, mit der Getränke angezapft werden können. Dank bestimmter Funktionen können etwa in Echtzeit Anlagendaten abgerufen werden, die Anlage kann sich mit dem Internet oder dem Handy verbinden, und mittels einer App werden Störungen sofort angezeigt. Der Brixner Maicol Verzotto ist nicht nur ein erfolgreicher Turmspringer, sondern hat auch das Start-up “Functional Gums” gegründet, das derzeit im IDM Gründerzentrum angesiedelt ist. Das Start-up entwickelt Kaugummis mit Koffein und Vitaminen.
Die Gewinner haben sich dabei gegen weitere sieben Kandidaten durchgesetzt, indem sie in nur 120 Sekunden die Jury von ihrer Idee überzeugen konnten. Als Juroren im Einsatz waren Hubert Hofer, Leiter der Abteilung Development von IDM, Alessandro Narduzzo, Dozent für Strategic Management bei der Freien Universität Bozen, und der Gründer der Tiroler „Business Angel“ Harald Oberrauch. Beurteilt wurde dabei nach strengen Kriterien: Verständlichkeit der Idee, Umsetzbarkeit, Innovationsgehalt und Übereinstimmung mit Kundenbedürfnissen. Die insgesamt zehn Wettbewerbs-Konkurrenten haben bereits eine erste Auswahlrunde des Castings bestanden. Nach der Präsentation der Ideen gab die Jury allen Teilnehmern Feedback, wie man das Projekt eventuell noch weiter verbessern könnte.
Beim Wettbewerb mitmachen durfte jeder, der in der Euregio Südtirol, Tirol und Trentino wohnt, eine neue Idee zu einer Dienstleistung oder einem Produkt hat und wissen möchte, ob diese am Markt Erfolg haben könnte. Gemeinsam mit Valentina Moling, Luca Quaglia und Maicol Verzotto werden beim „Start-up Festival“ in Innsbruck am 24. November noch sechs weitere potentielle Startupper aus Tirol und dem Trentino um den Gesamtsieg des Wettbewerbs kämpfen. Dem Gewinner winkt eine Reise nach Silicon Valley, dem Sinnbild innovativen Unternehmertums, wo er wertvolle Tipps und Ratschläge von jenen einholen kann, die es im Business bereits geschafft haben.
Das Projekt „Startup.Euregio ITAT 1040“ ist gefördert durch Mittel der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020.